Spannungsbogen Mensch

Ausstellung mit expressiven Skulpturen von Andreas Kuhnlein

Das Traunsteiner Tagblatt schrieb:

Stiftung Diakonie Achental zog eine positive Zwischenbilanz

Marquartstein. „Es ist selten, dass in einer Kirche eine Ausstellung installiert wird, eine Ausstellung die Nächstenliebe, die Diakonie greifbar macht“. Das sagte Hans-Jürgen Rippler, Stiftungsvorstand der Stiftung Diakonie Achental, anlässlich des dritten Stiftungsfestes, verbunden mit einer Ausstellung von Andreas Kuhnlein aus Unterwössen. Sigrid Meier rundete mit ihrem Harfespiel den Festakt ab. Die expressiven Skulpturen von Andreas Kuhnlein – mit der Kettensäge aus Ulme, Esche oder Eiche gearbeitet – waren eingebunden in das Thema »Spannungsbogen Mensch« mit Texten zur Nächstenliebe, die zum Nachdenken auffordern. In einer Ausstellungsmappe sind alle ausgestellten Arbeiten als Großfoto abgebildet. Die ebenfalls in der Mappe enthaltenen Texte zu den Figuren können zu meditativer Betrachtung verhelfen. Während des Festaktes spannte Sigrid Meier, Musiklehrerin an der Musikschule Grassau, auf der Harfe einen weiten musikalischen Bogen Stiftungsvorstand Rippler berichtete über das bisher Erreichte der Stiftung Diakonie Achental, die seit 1. Januar 2006 selbstständig ist. Das Landeskirchenamt der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Bayern, Ansbach, beaufsichtige weiterhin die Stiftung. Die Buchhaltung liege in den Händen der Verwaltungsstelle des Dekanates Traunstein. „Täten wir ab heute nichts mehr, wäre die Stiftung in der Lage, innerhalb der nächsten 25 Jahre über 50 000 Euro für die Diakonie im Achental zur Verfügung zu stellen, ohne ihr Eigenkapital anzugreifen«, so Rippler. Allerdings wären das für das einzelne Jahr nur etwas über 2000 Euro und damit könne man noch keine allzu dicken Bretter bohren. Insgesamt habe die Stiftung derzeit ein Vermögen von 76 316 Euro. Im Jahr 2006 gingen rund 3200 Euro an Spenden ein, die nicht für das Grundstockvermögen gedacht seien. Sie würden vorrangig für Zuschüsse der Stiftung an die Kirchengemeinde zur Bezahlung der halben Diakonstelle reserviert. Eine ganz besondere Spende erhielt die Stiftung zu einem fünfzigsten Geburtstag. Das Geburtstagskind verzichtete auf Geschenke und bat um Spenden für die Stiftung. Gebunden für die Mitfinanzierung der Diakonstelle kamen 1150 Euro zusammen, weitere 150 Euro gingen an das Grundstockvermögen. Ein Candlelight-Dinner im Frühjahr brachte rund 1000 Euro. Das Landgericht Traunstein wies aus Bußgeldzahlungen 1500 Euro zu. „Jetzt wäre es nur noch super, wenn das Grundstockvermögen, der Same der stetig Frucht bringt, gestärkt würde“, so Rippler. Dass die Leute im Oberen Achental gerade in kirchlichen Dingen schon immer zusammengehalten haben, zeige die Geschichte von der „Wössner Bläss“, meinte Rippler. In früherer Zeit gab es in Unterwössen noch keinen Geistlichen. Der Kooperator ritt deshalb mit einem Pferd von Grassau dorthin und hielt Gottesdienst. Das Pferd musste von den Leuten der Pfarrei erhalten werden und deshalb wurde alle Jahre dafür „Haber“ gesammelt. Der Spruch heißt: „Die Wössner ham den Bläss – Die Marquartsteiner die Säck – Die Grassauer den Haber – Dass der Bläss net verreckt“. In der Neuerscheinung „Sagen, Geschichten und Legenden vom Achental«, gesammelt in den dreißiger Jahren von Johanna Gasteiger, herausgegeben vom Schlechinger Kultur-Förderverein, ist auch diese Geschichte enthalten. Das Heft wird es erstmals am Stand des Vereins auf dem Schlechinger Christkindlmarkt am zweiten Adventswochenende 9./10. Dezember geben. Diakonin Regina Reymann trug eine nachdenkliche diakonische Geschichte zum Leben von alten Menschen innerhalb der Familie vor. Julian Kuhn, Zivildienstleistender, stellte seinen neuen Kollegen Martin Fischbach vor. Die Zivildienstleistenden fahren Essen aus, erledigen Einkäufe und nehmen sich Zeit, mit alten Menschen spazieren zu gehen. Mit einem kalten Buffet, hergerichtet von Anne-Kathrein Opitz mit vielen Helferinnen, war auch für das leibliche Wohl gesorgt. Pfarrer Ekkehard Purrer erteilte mit Blick auf das Thema »Spannungsbogen Mensch« und die Bedeutung der Diakonie den kirchlichen Segen.

 Portrait-b2KUHNLEIN_TITELObhutKuhnleinKuhnlei_LastOhnmachtAndreas Kuhnlein und die Skulpturen „Spannung“  „Obhut“  „Last“  „Ohnmacht“

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